PFO und PFD
Literatur
Chang S, Reppucci V, Zimmerman NJ, Heinemann MH, Coleman J:
Perfluorocarbon liquids in the management of traumatic retinal detachments
Ophthalmology, 1989, 96, 785-792
Bei 14 Patienten wurden die Perfluorcarbone Perfluortributylamin, Perfluoroctan oder Perfluordecalin als intraoperatives Hilfsmittel während der Vitrektomie zur Anlegung der Netzhaut verwendet. Alle drei Flüssigkeiten sind nicht mischbar mit Wasser und weisen eine Dichte im Bereich von 1,76 bis 1,94 g/cm³ auf. Durch Verdrängung der subretinalen Flüssigkeiten wird nach Applikation der Perfluorcarbone die Netzhaut wieder angelegt. Während der Entfernung der epiretinalen Membran wird die Netzhaut durch die Perfluorcarbonblase mechanisch stabilisiert. Nach Abschluss der Netzhautmanipulationen wird die Perfluorcarbon Flüssigkeit entfernt und durch Gas oder Silikonöl ersetzt. Die Erfolgsrate lag nach 6 Monaten immer noch bei 73% wobei bei 54% der Fälle eine Verbesserung der Sehfähigkeit erreicht wurde.
Meinert H:
Requirements of perfluorocarbons for use in ophthalmology
Journal of Vitreoretina, 1992, 1, 5-16
Perfluorcarbone sind durch die Pionierarbeiten von Constable, Miyamoto und insbesondere durch Stanley Chang als intraoperatives Tamponademedium zur Netzhautentfaltung etabliert worden. Perfluorcarbone sind außergewöhnlich chemisch stabil, absolut untoxisch und hochgradig inert. Eine Kombination aus chemischen (Umsetzung der Wasserstoff tragenden Kohlenstoffe mit Aminen) und physikalischen Reinigungsschritten (Hochleistungsdestillation) ermöglicht eine reproduzierbare Aufreinigung der Perfluorcarbone, so dass die Konzentration an abspaltbaren Fluorid-Ionen unter 30 ppm liegt.
Binder S, Velikay M, Wedrich A, Stolba U, Datlinger P:
Die klinische Anwendung flüssiger Perfluorocarbone in der Netzhautchirurgie
Spektrum Augenheilkd, 1992, 6/1, 4-7
Flüssige Perfluorcarbone (Perfluoroctan und Perfluordecalin) wurden als intraoperatives Hilfsmittel während der Vitrektomie bei insgesamt 22 Augen mit Riesenriss, PVR-Amotio, traumatischer PVR und proliferativer diabetischer Retinopathie eingesetzt. Mit Hilfe dieser Substanzen konnte die posteriore Netzhaut stabilisiert werden. Nach einer Mindestbeobachtungszeit von 3 Monaten waren 16 von 18 Augen (89%) anatomisch geheilt. An Komplikationen wurde einmal eine subretinale Perfluorcarbonblase beobachtet außerdem mussten zweimal kleine Perfluorcarbonblasen aus der Vorderkammer postoperativ entfernt werden.
Le Mer Y, Kroll P:
Flüssiges Perfluorocarbon bei der Behandlung von Riesenrissen
Klin. Mbl. Augenheilk., 1991, 199, 256-258
20 Fälle von Riesenrissen mit teilweise erheblichen proliferativen Veränderungen wurden der vitreoretinalen Silikonölchirurgie unterzogen. Durch die intraoperative Verwendung von Perfluorcarbonen (Perfluortributylamin und Perfluoroctan) konnte die umgeschlagene Netzhaut in ihre ursprüngliche Position zurück gebracht werden. Mit einer anatomischen Erfolgsquote von 90% und guten postoperative erzielten Sehvermögen hat sich das flüssige Perfluorcarbon als intraoperatives Hilfsmittel bewährt. Toxische Schädigungen der Netzhaut konnten nach Silikonöl-Entfernung durch Elektroretinogramm-Untersuchungen nicht festgestellt werden.
Chang S, Lincoff H, Zimmerman NJ, Fuchs W:
Giant Retinal Tears Surgical techniques and results using perfluorocarbon liquids
Arch Ophthalmol, 1989, 107, 761-766
Perfluortributylamin (4 Patienten), Perfluordecalin (2 Patienten) und Perfluoroctan (11 Patienten) wurden als intraoperatives Hilfsmittel bei der Behandlung von Netzhautrissen verwendet. In allen Augen konnte der Riß entfaltet und die Netzhaut geglättet werden. Nach Absaugung der Perfluorcarbone wurde Gas (16 Patienten) oder Silikonöl (1 Patient) als Tamponademedium verwendet. Der anatomische Erfolg lag nach 6 Monaten bei 94%. Als Komplikation traten bei 4 Patienten kleine Perfluorcarbon-Reste im Auge auf. Von den drei Perfluorcarbonen wird Perfluoroctan wegen der niedrigen Viskosität, guten Sichtbarkeit der Grenzfläche zu Wasser, der guten Verfügbarkeit in hochreiner Form, dem niedrigen Siedepunkt und dem hohen Dampfdruck bevorzugt gegenüber Perfluordecalin und Perfluortributylamin verwendet.